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KleindenkmaleDer Bahnwanderweg Bottwartalbahn
Wir sind auf einer Bahntrasse ... - ? D a s wissen heute sicherlich die wenigsten Wanderer und Radler auf dem Teilstück des Alb-Neckar-Weges durchs Bottwar- und Schozachtal. Siehe auch http://www.heilbronnerland.de/Redaktion/details/Alb-Neckar-Weg
Was ist die Aufgabe der Kleindenkmale? Ein Hinweis zu den Kilometertafeln - weil es bestimmt die Kinder wissen wollen: Die oberen Ziffern geben - wie bei der Eisenbahn auch - die vollen Kilometer an. Die Ziffer darunter nennt die Hektometer, also die zusätzlichen hundert oder mehr Meter, um welche die Tafel von der letzten vollen Kilometerzählung entfernt steht. Zur Vereinfachung zeigt die Ziffer nur ein Zehntel des Wertes: Eine Drei steht also für 300 Meter. Die Kilometrierung der Bottwarbahn beginnt natürlich in Marbach und führt nach Heilbronn Süd - und da sie nur in einer Richtung verläuft, ist die Zuordnung immer eindeutig, so dann man nicht nach der Fahrtrichtung unterscheiden muss. Schauen Sie bei Ihrer nächsten Zugfahrt einfach einmal aus dem Fenster ... Bahndenkmal Marbach
Treppe im Weinberg am Überweg repariert
Die Mitarbeiter der Bürgeraktion Bottwartalbahn schreiben nicht nur Bücher oder werben in der Politik für die Schiene: Zur Abwechslung gehörten im Mai und Juni 2020 Maurerkelle, Spitzhacke, Baueimer und Bohrmaschine zu den eingesetzten Geräten. Am Fußwegübergang in Kilometer 0+916 der Bottwarbahn, Markung Marbach Neckarhälde, waren die Trittstufen schadhaft, die zuführende Treppe stark mit Lehm zugesetzt und vor Bewuchs kaum mehr begehbar. Also wurde die Weinbergtreppe von Efeu, Sträuchern und zahlreichen Kilogramm Erdreich befreit, Trittsteine aufgerichtet, teils festbetoniert und alle weiterhin rutschigen Stellen hernach leicht mit Splitt bedeckt. Die stark abgebröselte Betontreppe direkt oberhalb des Fußweg-Bahnübergangs, Teil der Bahnanlage und ein Relikt der hier damals neuen Streckenführung von 1939, und ihre Flügelmauer wurden per Schalung und Betonauftrag instandgesetzt, soweit das ohne Anschluss für Druckwasser und Netzstrom mit einfachsten Mitteln möglich war. Rund 120 Kilogramm an Material - Sand, Zement, Wasser, Splitt - und die "Baustelleneinrichtung" mussten "auf dem Buckel" angeschleppt werden, denn diese Örtlichkeit hoch im Weinberg ist durch keine Straße zugänglich, nur über einen Fußpfad und die steile Wengertstaffel. Somit ist diese malerische Stelle sicherer als zuvor erreichbar. Der Zuweg bleibt eine klassische Wengerterstaffel, für die gilt: Betreten auf eigene Gefahr. Robustes Schuhwerk, Trittsicherheit und Vorsicht nötig - sehr schmale und enge Stufen, und nicht immer sind alle Steine fest. Aber diese Bauausführung ist in Württemberg seit mehr als 500 Jahren bewährt ...
Achtung, dieser Streckenabschnitt ist nur über den Fußweg durch die Weinberge am Krankenhaus vorbei erreichbar oder über die Fußstaffel durch den Weinberg vom Neckartal-Radweg aus. Das Gleis der Deutschen Bahn im Bereich des Krankenhauses darf auf keinen Fall betreten werden. Juni 2019 | Großbottwar | Tradition Die alte Eisenbahnbrücke der Bottwartalbahn in Großbottwar vor Bahnkilometer 8+9 ist im Juni 2019 wieder eingebaut worden. Knapp ein Vierteljahr hatte sie zur Sanierung "Pause" gemacht und weilte dazu bei der Metallbaufirma Stigler in Großbottwar, die alle Metallteile fachgerecht und denkmalschonend auf Vordermann brachte. Ein modernes, höheres Geländer wurde behutsam angefügt, das ästhetisch besser passt als das um 1970 aufgeschweißte Geländer aus Rundrohr. Die Widerlager wurden vom Steinmetzbetrieb Dietl, Steinheim, sorgfältig instandgesetzt. Die Stadt Großbottwar hatte die Sanierung in Auftrag gegeben. Rund 180 000 Euro hat die Kommune in die Aktion investiert. Bürgermeister Ralf Zimmermann (mit Zuglaufschild) lobte die enge, rasche und sehr willige Zusammenarbeit aller Beteiligten an dem historischen Objekt, ob Behörden oder Unternehmer. Die Firma Stigler hat das Bauwerk nicht etwa sandgestrahlt, sondern schonend per Hochdruckstrahler bearbeitet, so dass alle alten gut erhaltenen Lackschichten erhalten bleiben konnten. Auf das Einölen mit einem konservierenden Spezialöl, das auch hinter alle Knotenbleche kriecht, die per Entrostung nicht erreichbar wären, wurde der neue Zweikomponentenlack aufgetragen. Der alte Stahl mit seinem hohen Gehalt an Kohlenstoff sei ungewöhnlich gut erhalten, so Firmenchef Thomas Stigler (zweiter von rechts) augenzwinkernd: "Die Brücke hält jetzt locker wieder hundert Jahre." Die Bürgeraktion Bottwartalbahn durfte bei der Brücke die neuen Infotafeln anbringen, die Thomas Stigler stiftete, und die historische bahnamtliche Brückennummer auflackieren.
10. August 2021 | Tradition Links | Wolfram Berner legt letzte Hand am "Signalbaum" an. Rechts | In Sichtweite der Signaltafel steht die Infotafel. Fotos: H.-J. Knupfer, Albrecht Ludwig Großbottwar/Hof und Lembach | Rainer Lochmann strahlte: endlich echte Eisenbahnatmosphäre am alten Bahndamm. Für die sorgt ein "Schilderbaum" aus echten alten Signaltafeln der Eisenbahn, den die Bürgeraktion Bottwartalbahn jetzt Anfang August aufstellte. Das Relikt steht am Radwanderweg in Sauserhof direkt vor der Kreuzung mit der Straße nach Hof und Lembach. Das ist kein Zufall: Denn genau dort querte das Gleis der Lokalbahn das Sträßlein, und genau davor standen exakt diese Bahnschilder. Sie ermahnten den Lokführer, Warnsignale zu geben und das Tempo zu senken. Die Freude Lochmanns, Elektrounternehmer aus Großbottwar, wird verständlich, wenn man weiß, dass er vor rund 15 Jahren die alte Bahnstation 'Hof und Lembach' gekauft hat. Seither hat er für sich ein schmuckes Gewerbegebäude daraus gemacht. Vermietete Räume bieten weiteren Gewerbeplatz. Und das i-Tüpfelchen ist der Biergarten 'Bahnhöfle', der heute die Radler zur Einkehr lockt, wo einst das Güterverladegleis lag. Auch wenn Lochmann das bescheidene alte Gebäude aus praktischen Gründen sanieren und weitgehend neu bauen musste: Die alte bahnamtliche Höhentafel aus Gusseisen hat bei ihm einen Ehrenplatz. "Ich war in dem Bahnhöfle schon 1985 mal tätig, damals noch als Stift in der Ausbildung", weiß Lochmann. Als die Gemeinde das Anwesen dann 20 Jahre später zum Verkauf ausschrieb, war Lochmann sofort dabei. Gerne würde er noch weitere alte Bahnhofsgebäude der Bottwarbahn kaufen, schmunzelt er, am liebsten noch eines mit Biergarten: "Aber es ist keiner mehr frei." Auch für Hans-Joachim Knupfer von der Bürgeraktion erfüllt sich ein Wunsch. Schon als Kind habe er in einer Zeitschrift ein Bild gesehen, das das Zügle mit den Signaltafeln zeigte. Später lernte er, wo das Foto gemacht wurde: gleich gegenüber dem Bahnsteig 'Hof und Lembach'. Als er an einer stillgelegten anderen Bahnstrecke solche Signaltafeln entdeckte, war für ihn klar: Die kommen ins Bottwartal - an die besagte Stelle. Einfach war die Bergung von den über vier Meter langen und schweren Betonpfosten der Bundesbahn und das Abschrauben der verrosteten Schillder nicht, die Aufstellung, bei der Wolfram Berner half, auch nicht. Aber als Ehrensache der Aktivisten gilt: Es muss amtlich nach Eisenbahn aussehen, also werden die alten Teile verwendet. Knupfer: "Das ist unser Alleinstellungsmerkmal - schließlich sind das keine Straßenverkehrszeichen." Und was bedeuten nun die Täfelchen: LP steht für Läuten und Pfeifen. "Die Lokomotiven hatten extra zwei verschiedene Signalgeber", so Knupfer: "Die Dampfpfeife hörte man schon von weitem - das Dampfläutewerk war für die Warnung der Fußgänger aus der Nähe." Spötter hätten aber die Buchstaben gerne als "laut pfeifen" gedeutet. Das Doppel-L darunter forderte sogar auf, bis zur nächsten Signaltafel nach dem Überweg durchgehend zu läuten. Und die Ziffern 1,5 stehen für die Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde am Bahnübergang. Normal war Tempo 30, wie Knupfer erläutert: "Aber vor 60 und 80 Jahren gab es für solche Strecken auch schon Fahrzeuge für Tempo 60, die hat nur die Bundesbahn nie gekauft." Wolfram Berner weiß über die Bedeutung der Station 'Hof und Lembach' zu berichten: Sie hätte wegen der Touristen, die zur Burg wandern wollten und sollten, zunächst einfach 'Lichtenberg' heißen sollen, dann 'Hof-Lichtenberg'. Nicht zuletzt habe der Landtagsabgeordnete Stockmayer, der "auf Lichtenberg" wohnte und bei der Regierung der größte Fürsprecher für den Bau der Bahn war, auf dem Name bestanden. Doch dann hätten sich die "Eingeborenen" von Hof und Lembach durchgesetzt. Groß sei die Güterverladung nicht gewesen, doch vor allem Wein sei - per Bahn, wie sonst - in den großen ovalen Holzfässern verschickt worden: "Den hat man auch in Stuttgart gerne getrunken." Sogar eine Zeichnung des Eisenbahn-Kranwägelchens, das die Fässer "lupfen" musste und am Bahnhöfle stationiert war, wurde aufgetrieben. Eine Informationstafel, die nun genau gegenüber dem Biergarten am Bahndamm steht, klärt die Nutzer des Wanderweges jetzt über die Chronik der kleinen Bahnanlage auf. Über der Infotafel prangt weit sichbar eine große Kilometertafel - "natürlich nach amtlichem Muster, aber für die moderne Bahn", wie Hans-Joachim Knupfer listig sagt. Siehe auch Artikel der Marbacher Zeitung vom 11.08.2021 Bahndenkmal Oberstenfeld eingeweiht
Links als erster - mit dem T-Schlüssel in den Händen - Albrecht Ludwig, Sohn des verstorbenen Beilsteiner Eisenbahner-Hauptschaffners und Rangierers David Ludwig. Er und sein Sohn Helmut sind uns mit Arbeits- und Tatkraft, flinkem Werkzeug und den hilfreichen Tipps der gelernten Techniker bereitwillig vor Ort zur Hand gegangen, was uns die Aktion sehr erleichtert hat.
Zu den verwendeten Elementen: Das Gleisstück stammt aus Steinheim, wo es bis Mitte Juni 2016 die damalige Denkmals-Dampflok trug. Da die Lok dort 1969 aufgestellt wurde, ist anzunehmen, dass das Gleisjoch 1969 aus einem Reststück auf dem Bahnhof Steinheim gewonnen wurde. Somit wäre es der letzte originale Gleisabschnitt der Bottwarbahn. Das Gleisjoch besitzt die originalen 9 m Länge, die es schon besaß, als es um 1925 von der Reichsbahn von irgendeiner regelspurigen Hauptstrecke in Württemberg kam und altbrauchbar auf den Lokalbahnen eingebaut wurde, wie hier im Bottwartal. Ironie des Schicksals: Wie man an den Stahlschwellen deutlich erkennt, wurden diese auf einer Seite nachträglich gekürzt und gestaucht. Mit einigem, aber doch nicht so großem Mehraufwand hätte man damals gleich das normalspurige Gleis auf der Bottwarbahn einbauen können! Zumal sowieso neue Durchbrüche für die Befestigung der Schienenschrauben eingestanzt hatten werden müssen - wie man auch heute noch gut sieht. Die Schienen sind von der württembergischen Bauform D (Metergewicht 33 kg), die ab 1880 eingeführt wurde (damals gab es noch gar keine Lokalbahnen). Als gut 40 Jahre später die Reichsbahn den Oberbau auf den Hauptstrecken verstärkte, sprich durch neues, stabileres Material ersetzte, wanderten die alten Schienen auf die Lokalbahnen ab. Sie ersetzten dort - auf der Bottwarbahn - das schwächere, eigens ab 1891 für die Schmalspur eingeführte Profil M (Metergewicht 20 kg). Somit lag sozusagen auf der Bottwarbahn ab den 1920er oder 1930er Jahren ein "Schnellzuggleis", wesentlich stabiler als das ursprüngliche Material. Somit gibt auch das Denkmal Oberstenfeld nun mehrfach ein Stück Zeitgeschichte wieder: vom schwäbisch-(zu)-sparsamen Gleisumbau bis zu fast 50 Jahren "Trägerschaft" einer Denkmalslok im Freien - heute auch längst eine unzeitgemäße, überholte Einrichtung.
Die Schienenprofile zeigen auf der Seite das Walzzeichen "B.V.G. Bochum 1894". Dies ist die Kennzeichnung des Lieferanten (Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation - damals ein bekannter Hersteller) sowie das Herstellungsjahr. Zufälligerweise ist es das gleiche Jahr, in dem die Bottwarbahn eröffnet wurde. Doch wie beschrieben, wurden diese Schienen damals noch nicht im Bottwartal verwendet, sondern auf einer anderen Strecke im Land (jedenfalls einer Hauptverkehrsstrecke, keiner Lokalbahn).
Die Warnkreuze entsprechen der von den 1920er Jahren bis 1957 üblichen Form in waagerechter Anordnung und - im gezeigten Fall - mit nur zwei roten Enden. Speziell diese Version ist am Denkmal Oberstenfeld nun eigentlich fehl am Platze: Sie galt nur für beschrankte Wegüberfahrten. Im hiesigen Fall gab es nie eine Schranke. Wir haben jedoch diese Ausführung gewählt, einerseits weil sie Aufmerksamkeit erweckt - und zum anderen, weil diese Form eines Verkehrszeichens seit 60 Jahren nicht mehr amtlich ist und somit auch "von Amts wegen" keine Verwechslungsgefahr besteht. Außerdem müssen Verkehrszeichen längst reflektieren, was die vorliegenden Warnkreuze nicht (mehr) tun. Und laut Rechtsprechung müssen Verkehrszeichen, die nicht der StVO entsprechen, nicht beachtet werden ... Selbstverständlich sind die verwendeten Kreuze modernen Ursprungs und wurden von uns lediglich abgelängt sowie lackiert. Die Schienenprofile, an denen die Warnkreuze stilecht befestigt sind, stammen von einer Grubenbahn und haben die Form S 18. Das entspricht somit fast - wenn auch nicht ganz - der Dimension der ursprünglichen Schienen der Bottwarbahn. Und die Verwendung alter Schienen als Pfosten für bahnbezogene Verkehrszeichen war üblich. Profile der Form S 20 konnten wir in der Kürze der Zeit nicht auftreiben - für das "nächste Mal" haben wir aber welche in Aussicht. Der württembergische Neigungsanzeiger fand sich noch im Jahr 2012 als Relikt an der einstigen Bahnstrecke Freiberg am Neckar (d.h. "Benningen-Heutingsheim") - Bietigheim, die seit 1945 nicht mehr in Betrieb war. Die Stadt Freiberg stimmte netterweise dem Abbau zu. Der Stahlbetonpfahl (!) - wie fortschrittlich für die württembergische Staatsbahn - war nicht mehr zu retten. Stattdessen haben wir gemäß der Musterzeichnung der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen ein T-Profil aus Stahl verwendet. Die aufgemalte Neigung entspricht selbstverständlich der Steigung, die oberhalb des einstigen Bahnübergangs über die Landstraße erreicht wird, und in der Talwärtsrichtung ebenso.
Die Kilometertafel ist natürlich neu und sieht so aus, wie es heutige moderne Kilometertafeln an ICE-Strecken wie Regionallinien tun. Das dient der Aufmerksamkeit für das Denkmal (und für eine moderne Bahn). Der Beton-Vierkantpfahl stammt aus dem üblichen, aber schon vor gut 50 Jahren auch an den Zweigstrecken wie auch der Bottwarbahn standardmäßig und massenhaft verwendeten Bauteilsortiment der Bundesbahn und ist somit völlig stilecht. Wenn wir schon ein Bahndenkmal einrichten, nehmen wir auch für die Beschilderung bahntypische Elemente und keine Bauteile aus dem Straßenverkehrsbereich. Außerdem unterscheidet sich diese Schilderkombination schon von weitem von allen anderen Hinweisschildern - das soll sie auch! Was noch fehlt, ist ein passender Kilometerstein (begrifflich exakt: Hektometerstein) "namens" 13,3, der einst nur eine Gleislänge vom Bahnübergang entfernt Richtung Heilbronn links des Gleises stand. Der von in Aussicht genommen gewesene Neuproduzent ist leider kurzfristig abgesprungen. Wir werden uns auf die Suche nach einer Alternative machen. Was der Denkmalsstandort sehr gut zeigt - und auch uns selber nochmals sehr klar gemacht hat: Es ist die geringe Breite des Planums des Bahndamms, also seiner Oberfläche. Das Gleis passt mit sehr wenig Vor-Kopf-Schotter (d.h. vor dem Ende der Querschwellen) gerade so auf den Damm. Es gibt nicht einmal einen schmalen Randweg als Abschluss der Schotterkrone, der Schotter purzelt also recht schnell seitlich hinunter (bitte deshalb das Gleis nicht seitlich und nicht von der Seite betreten). Was diese sparsame Bauform aussagt? Es ist die enorme Ersparnis an Erdbauarbeiten, Tiefbaukosten, Schottervolumen und laufender Meter Schwellenmaterial, die durch die Wahl der Schmalspur seinerzeit beim Gewerk "Tiefbau und Gleisbau" erzielt wurde (und bei der Inanspruchnahme der Grundstücke). Deutlicher lässt sich der maßgebliche damalige Vorteil der Schmalspurbahn nicht aufzeigen. Dies war preisgünstige, sparsame und vor allem rentable Infrastruktur für den ländlichen Raum - mit der Leistungsfähigkeit einer normalspurigen Bahn, und rentabel dank der Anwendung der Schmalspur, weil die rechnerischen Betriebskosten, sprich Abschreibung, nicht mit zu hohem Bauzins belastet wurden. Man fühlt sich an die heutige Thematik erinnert, wo es auf dem "flachen" Land um Themen wie Nahversorgung oder Internet geht. So liefert das neue Denkmal ein anschauliches Beispiel, wie clever unsere Altvorderen vor 120 Jahren eine sehr ähnliche Aufgabe mit Bravour lösten. Wo liegt das neue Denkmal? Es befindet sich nördlich Oberstenfeld links der Landstraße 1100 nach Beilstein, kurz vor Ortseingang Beilstein - nicht zu übersehen. Warum liegt es gerade dort? Weil wir für unsere Kleindenkmale nur ganz genau solche Standorte wählen wollen, wo einst die Bahn fuhr. Schließlich wollen wir einen didaktischen Effekt erreichen. Das gelang bereits während unserer Arbeiten vor Ort - eine Auswahl der Kommentare von Passanten: "Ach, da ist die Bahn gefahren - wir kennen diesen Damm schon immer, aber wussten das nicht" - "Das ist aber schön, was ihr da macht, das Zügle habe ich noch fahren gesehen" - "Warum wird das nur so kurz, nach da hinten hat es doch noch mehr Platz" - "Schade, dass das nur ein Denkmal gibt, wir haben jetzt geglaubt, da wird endlich für den modernen Zug gebaut." Da wir kein Verein sind: Wenn Sie Interesse haben, unterstützen Sie bitte das Vorhaben weiter mit einer Spende an die Gemeinde Oberstenfeld, die freundlicherweise die Spendenbescheinigungen ausstellt: Stichwort: Tourismusförderung – Eisenbahn-Kleindenkmal Gemarkung Oberstenfeld. Bahndenkmal Beilstein | Rollschemel am ehemaligen Bahnhof
Seit 14. Juni 2016: Neue Serie von Informationstafeln In Beilstein vor der alten Bahnhofstreppe: Die Initiatoren und Spender präsentieren eine der neuen Infotafeln. Vier davon finden sich nun um das einstige Bahnhofsgelände: am südlichen und nördlichen Ende des Fußweges "Alte Bahn", als zentrale Tafel mit Lageplan an der Ecke Bahnhofstraße/Heerweg/Dammstraße, sowie rechts der Dammstraße am ehemaligen Eisenbahner-Dienstwohngebäude, heute Steuerberater Kaufmann und Wottawa. Die vier Tafeln beschäftigen sich journalistisch-informativ mit folgenden Blickwinkeln: dem Rollschemelbetrieb, der Bedeutung der Bahn für den Tourismus in Beilstein, mit der Rolle als Arbeitgeber für Beilstein sowie dem Charakter als Bahnknotenpunkt des Bottwartal-Schozachtal-Netzes mit Lokomotivstation. Bürgermeister Patrick Holl sowie die ehrenamtlichen Akteure H.-J. Knupfer und Oliver Kämpf würdigten die Aufstellung der Tafeln, die kein trockenes Wissen und (an einer solchen Stelle) unnötig detailgenaue Faktenauflistungen vermitteln, sondern in erster Linie als Appetitmacher für weiteres Interesse der Betrachter dienen sollen. Zwei zusätzliche Tafeln stehen in der Albert-Einstein-Straße nach der Stadthalle auf Höhe des Sportplatzes sowie am Scheitelpunkt der Bahn an der Landstraße nach Auenstein. Die beiden letzteren Tafeln gehören formal nicht zum "Bahnrundgang" innerhalb von Beilstein, sondern bilden bereits weitere Bausteine für die nach und nach entstehende durchgehende Beschilderung des Bahnwanderweges Marbach - Beilstein - Heilbronn. Auf dem Foto ganz rechts der Beilsteiner Alt-Eisenbahner Erhard Kunz, der 1968 als Lokheizer für die letzten Betriebsmonate der Bottwarbahn einsprang. - Wir danken allen Spendern - sie sind auf den Tafeln genannt - und der Stadt Beilstein für die engagierte Unterstützung. Wo die Tafeln stehen, entnehmen Sie dem Lageplan Beilstein (Pdf). Die Standorte aller Tafeln, Kleindenkmale und Relikte insgesamt finden Sie im Übersichtsplan (Pdf). Und warum zeigen wir die Tafeln selbst nicht im Internet? Weil wir wollen, dass Sie die schöne Gegend zwischen Marbach, Beilstein und Heilbronn besuchen! Beilstein bis Markung Auenstein | Möglichkeit: Einrichtung eines Bahnlehrpfades hinter dem nordwestlichen Ortsrand, schrägt gegenüber der Pontault-Combault-Straße - Zur Erinnerung an die Leistung des SAV durch Umwidmung der Bahntrasse als Wanderweg, ohne die heute die Trasse wahrscheinlich auf weiteren Abschnitten nicht mehr existieren würde Siehe hierzu unser Infoblatt (Pdf-Datei) und unsere grafische Darstellung dazu (Datenblatt). Die Ausführung hängt von Zusagen der Kommunen ab. Im Wesentlichen geht es um die so gesehene Problematik der Zugänglichkeit für Besucher, die vom Radweg südlich der L 1100 kommen. Vorläufig ist daher vorgesehen, als ersten Schritt lediglich ein Musterstück bzw. einen ersten kurzen Abschnitt auf Markung Beilstein auszuführen. Dies wird hinreichend Arbeit bedeuten. Dabei wird es sich um ein Erinnerungsstück auf dem Wanderweg des Albvereins handeln, nicht um eine eigenständige kleine Touristenattraktion. Daher wird für ein erstes Stück die bisherige Zugänglichkeit im Rahmen des bestehenden Wanderweges genügen.
Bahndenkmal bei Ilsfeld | Dreischienenweiche aus Talheim
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